Eltern  
  1. Warum ist die Kooperation mit den Eltern so wichtig? (Begründung)
  2. Merkmale geeigneter Elternarbeit (Merkmale)
  3. Wann ist das Ziel guter Elternarbeit erreicht, wann nicht? (Kriterien)
  4. Fragen zur Bewertung der Elternarbeit vor der Umstellung der Schuleingangsphase (Ausgangslage)
  5. Für welche anderen Entwicklungsbereiche der Schuleingangsphase ist Elternarbeit besonders wichtig? (Gewichtung)
  6. Welche Bereiche der Elternarbeit lassen sich benennen? (Teilbereiche)
  7. Wo könnte die Verbesserung der Elternarbeit ansetzen? (Ansatzpunkte)
  8. Checkliste zur Vorbereitung von Elterngesprächen - Elternfragebögen (Checkliste)







































  1. Warum ist die Kooperation mit den Eltern so wichtig? (Begründung)
  2. Warum ist die Kooperation mit den Eltern so wichtig?
    Kinder sind Teil einer Familie. Dort leben, lernen, spielen sie. Die Familie ist wichtigste und einflussreichste Erziehungs- und Bildungsinstanz. Sie prägt die Kinder. Es gibt sehr unterschiedliche Familien: Kleinfamilien und Großfamilien, Familien mit Vater und Mutter, mit Vater oder Mutter, bildungsorientierte und bildungsferne Familien, geordnete und wechsehafte Familien, Familien in guter Nachbarschaft, Familien in Anonymität etc.. Entscheidend ist, dass das Kind zuhause Sicherheit und Geborgenheit erfährt, aber ebenso Anregungen und Hilfen sich die Welt zu erschließen. Die Rolle der Eltern kann auch von anderen Familienmitgliedern übernommen werden.
    Mit der Einschulung kommt die Schule als neuer Erziehungsträger dazu und löst in dieser Funktion in vielen Fällen den Kindergarten ab. Schule sollte sich daher mit dem Kindergarten über gemeinsame Erziehungsprinzipien verständigen, damit keine starken Brüche auftreten. Auf jeden Fall muss Schule die unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen der verschiedenen Eltern akzeptieren und wird eigene Prinzipien und Regeln daneben stellen. Kinder können die verschiedenen Regeln an verschiedenen Orten gut unterscheiden und akzeptieren, so lange sie nicht konträr sind. Es ist deshalb wichtig, mit den Eltern über Erziehungskonsens zu sprechen, Eltern und Kindern die Unterschiede häuslicher und schulischer Regeln deutlich zu machen.
    Eltern stehen schulischen Neuerungen, die sie nicht kennen, natürlich zunächst skeptisch gegenüber. Sie erwarten im Grunde, dass Schule noch so ähnlich ist wie damals als sie selbst zur Schule gingen. Will man eine Neuerung einführen, muss also die Eltern dafür begeistern. Es geht darum, die Eltern dahin zu führen, dass sie Reformen ( Schuleingangsphase ) akzeptieren und unterstützen. Wenn es der Schule nicht gelingt, die Eltern zu gewinnen, wird sich auch die Außenwirkung der Schuleingangsphase nicht positiv entwickeln. Eltern sind Meinungsmultiplikatoren.


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  3. Merkmale geeigneter Elternarbeit (Merkmale)

    • Elternarbeit findet kontinuierlich statt.
    • Es werden alle Eltern erreicht.
    • Die Eltern sind stets gut über das Schulleben und den Unterricht informiert.
    • Die Eltern werden über das Lernen ihrer Kinder informiert. Sie bringen sich selbst ein, geben Tipps.
    • Es gibt ein System verschiedener Formen der Elternarbeit.
    • Die Kooperation mit den Eltern wird immer konstruktiver.
    • Das Verhältnis zu den Eltern ist partnerschaftlich
    • Elternarbeit wird evaluiert, um Schwachstellen zu erkennen und korrigieren zu können
    • Die Elternarbeit ist nutzbringend für die Entwicklung des Kindes

     

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  4. Wann ist das Ziel guter Elternarbeit erreicht, wann nicht? (Kriterien)
  5. Positives Beispiel:
    Die Schule informiert die Eltern frühzeitig, bereits im Kindergarten in einer freundlichen Atmosphäre. Die Lehrerinnen schaffen ein verbindliches Klima, indem sie zusammen mit Eltern der Schuleingangsphase die Eltern willkommen heißen, über die Einschulung und die Schuleingangsphase informieren, ihre Erwartungen an die neuen Eltern und die Möglichkeiten der Elternmitarbeit erläutern. Um den Kontakt zu halten und den neuen Eltern ein sicheres Gefühl zu vermitteln, setzen sie verschiedene Medien ein, mit denen sie die neuen Eltern an die Schule heranführen (Presse, Elternbriefe, Elternabende, Elterntreffen, Elternstammtisch, Schulanfangsfeier usw.).
    Die Schule sucht solche Eltern, deren Kinder keinen Kindergarten besuchen, mindestens ein Jahr vor Schulpflicht auf und weist sie auf die Notwendigkeit des Kindergartenbesuchs, aber auch auf Möglichkeiten der Beitragsbefreiung hin. Gegebenenfalls veranlasst die Schule vorschulische Fördermaßnahmen. Um solche Eltern zu finden, pflegt die Schule Kontakt zum Jugendamt und zum Einwohnermeldeamt.
    Nach der Einschulung werden positive Merkmale der Elternarbeit des Kindergartens weitergeführt, beispielsweise die Möglichkeit zu informellen Gesprächen am Schulmorgen (Gleitzeit) und wenn die Eltern die Kinder abholen. Klare neue Regeln gelten während des Schulvormittags: Eltern können nach Voranmeldung hospitieren und mitwirken (z.B. Leseeltern), unangemeldet haben sie keinen Zutritt zum Unterricht, um Störungen zu vermeiden. Alle häufig nachgefragten Informationen stehen auch schriftlich bereit (Infotafel, Schulzeitung, Intranet etc.).
    Eltern wollen über die Leistung ihrer Kinder informiert sein. Dies geschieht durch ein Informationssystem, alltäglich z. B. mit dem Wochenplan oder einem Mitteilungsheft. In gewissen Abständen, z.B. einmal im Monat, finden Sprechzeiten statt. Mindestens halbjährlich werden die Eltern zu verbindlichen Gesprächen über die Leistung ihrer Kinder eingeladen. Bei jedem Gespräch sind die Lehrpersonen gut vorbereitet und aufgrund ihrer Leistungsdokumentation aussagekräftig.
    Die Lehrerinnen und Lehrer sind auch auf Konfliktgespräche professionell vorbereitet.
    Die tragende Kraft der Elternarbeit ist jedoch das Schulleben, in das die Eltern so eingebunden sind, dass sie sich mit der Schule ihrer Kinder als ihrer Schule identifizieren können.

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  6. Fragen zur Bewertung der Elternarbeit vor der Umstellung der Schuleingangsphase (Ausgangslage)
  7. Eine gute Elternarbeit ist Voraussetzung für die Entwicklung der Schuleingangsphase. Eltern möchten gut informiert werden. Es ist wichtig, dass sie von der Qualität der Arbeit in der Schuleingangsphase überzeugt sind. Denn Eltern und PädagogInnen sind Erziehungspartner.

    • Verfügt die Schule über ein entwickeltes Konzept der Elternarbeit?
    • Wie sieht das Konzept der Elternarbeit der Schule genau aus?
    • Auf welche Weise wurde es allen PädagogInnen an der Schule (inkl. Hort) bekannt gemacht?
    • Ist es schriftlich formuliert?
    • Was wissen die Eltern über das Schulkonzept?
    • Welche Rolle spielen die Eltern im Konzept für Elternarbeit?
    • Wie werden Eltern über die Leistung ihrer Kinder informiert?
    • Wie wird mit den Eltern hinsichtlich Erziehung kooperiert?
    • Wie werden Elterngespräche vorbereitet? (Checkliste Eltern)
    • Wissen die Lehrerinnen und Lehrer, wie die Eltern ihre Arbeit einschätzen? (Fragebogen Eltern)
    • Lässt das Einzugsgebiet der Schule erwarten, dass die veränderte Schuleingangsphase akzeptiert wird?
    • Wie sind die Eltern in die Einschulungsvorbereitungen eingebunden?

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  8. Für welche anderen Entwicklungsbereiche der Schuleingangsphase ist Elternarbeit besonders wichtig? (Gewichtung)
  9. Größte Bedeutung hat die Kooperation mit den Eltern für das Lernen und die Entwicklung der Kinder. Wir sprechen heute von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften:

  • "Erziehungspartnerschaft" stammt aus der Frühpädagogik
  • "Bildungspartnerschaft" wurde zuerst im beruflichen Umfeld von (Hoch-)Schulen und Unternehmen gebraucht
  • Erziehungs- und Bildungspartnerschaft umfasst die Kooperation von Eltern, Kindertagesstätten und Schulen beim gemeinsamen Aufbau einer lern- und entwicklungsförderlichen Umgebung für Kinder

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6. Welche Bereiche der Elternarbeit lassen sich benennen? (Teilbereiche)

Die Kooperation zwischen Eltern und Schule reicht von der

  • Absprache gemeinsamer Aktivitäten, Feste etc. über den
  • Austausch von Erfahrungen über den Bildungsstand der Kinder bis hin zur
  • Erarbeitung gemeinsamer Bildungsziele und Angebote für die Kinder

Die Ansprache der Eltern muss unterschiedlich ansetzen, je nach Voraussetzungen im Elternhaus. Generell gilt: Je bildungsferner die Eltern sind, umso näher muss die Ansprache sein.

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7. Wo könnte die Verbesserung der Elternarbeit ansetzen? (Ansatzpunkte)

Lehrerinnen und Lehrer sollten sich bewusstmachen, dass

  • manche Eltern kaum Anerkennung von Schule erwarten, weil sie als Kind andere Erfahrungen gemacht haben
  • die Bildungsideen der Lehrer sich von denen der Eltern u. U. sehr stark unterscheiden können, wodurch Zielabsprachen erschwert werden und kaum Konsens bei den pädagogischen Wegen besteht
  • persönlicher Kontakt zu Eltern nicht von selbst entsteht, sondern durch die Lehrerinnen und Lehrer aktiv hergestellt werden muss
  • für gemeinsame Aktionen Ideen benötigt werden, die über das Übliche hinausgehen und alle Eltern einbeziehen
  • es schwierig sein kann mit allen Eltern gleiche Regeln und Strukturen zu vereinbaren, weil sich die Eltern und die Lehrerinnen und Lehrer auf unterschiedlichen Moralentwicklungsniveaus befinden
  • sich die Zeitstrukturen der Eltern untereinander und von denen der Lehrerinnen und Lehrer unterscheiden können
  • Schule für manche Eltern ein soziokulturell zu weit entferntes Terrain sein kann und dadurch eine soziokulturelle Zugangssperre besteht
  • der Wille zur Zusammenarbeit vom erwarteten Nutzen abhängt
Voraussetzungen für gute Elternarbeit:
  • Anerkennung des Anderen
  • Offenheit für fremde Ideen
  • Zielabstimmung
  • Wegvereinbarungen
  • Persönlicher Kontakt
  • Gemeinsame Aktion
  • Regeln und Struktur
  • Zeit
  • Raum
  • Wille zur Zusammenarbeit

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8. Checklisten zur Vorbereitung von Elterngesprächen - Elternfragebögen

Fachliche und organisatorische Vorbereitung eines Elterngesprächs

  • Sichtung der kontinuierlichen Beobachtungen
  • Sichtung der Arbeitshefte
  • Sichtung früherer Gesprächsprotokolle und Vereinbarungen
  • Eventuell Fallvorbesprechung im Team
  • Ziel- und Inhaltsplanung für das Gespräch
  • Ist es sinnvoll mit beiden Eltern zu sprechen?
  • Erstellung eines Gesprächsleitfadens: Worüber will ich sprechen? Brauche ich Informationen? Über was möchte ich informieren? Welches Ziel verfolge ich?
  • Terminabsprachen mit den Eltern
  • Termin im Dienstplan absichern
  • Störungsfreien Raum „buchen“
  • Formblatt Gesprächsprotokoll bereitlegen
  • Analyse der Entwicklung des Kindes zusammen mit den Eltern

Gesprächsführung im Elterngespräch

  • Die Situation zu Beginn des Gesprächs aufmerksam wahrnehmen
  • Eltern über den Gesprächsanlass informieren
  • Erläutern, warum ein Protokoll angefertigt wird
  • Die persönlichen Gründe der Eltern für etwas akzeptieren
  • Niemals entlarven, niemals bloßstellen
  • Zugewandtheit signalisieren: Blickkontakt, Mimik, Gestik
  • Im Gespräch den Eltern Beobachtungen über das Kind mitteilen und dann erst mögliche Interpretationen mit ihnen diskutieren
  • Kritik nur sachlich äußern und auf Beobachtungen gestützt
  • Am Ende des Gesprächs die Ergebnisse zusammenfassen und die Vereinbarungen mit den Eltern festhalten (4)

Protokoll für das Elterngespräch

Elternfragebogen zur Qualität der Elternarbeit

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