Lernen durch Besuchen - Kollegiale Hospitation
- In der Arbeit mit einer flexiblen und jahrgangsgemischten Schuleingangsphase
erfahrene Schulen bieten Kolleginnen und Kollegen, die das Modell einführen
wollen, Hospitationsmöglichkeiten an. Material für Anbieterschulen:
(Voranfrage, Interne
Vorbereitungen, Hospitationsregeln,
Beobachtungsbogen, Feedbackregeln)
- Lehrerinnen und Lehrer, die sich für die Einrichtung der flexiblen
und jahrgangsgemischten Schuleingangsphase interessieren, suchen eine Möglichkeit,
sich bei einem erfahrenen Kollegium zu informieren. Material für Gäste
(Leitfragen zur Vorbereitung der
Hospitation, potenzielle
Hospitationsschulen, Zeit- und
Arbeitsplan zur Vorbereitung der Hospitation, Nachbereitung)
- Kollegiale Hospitation in der eigenen Schule als Mittel der Qualitätsentwicklung
(Checkliste Hospitation,
Bearbeitung im Schulentwicklungskreis,
Reflexionsbogen
für den Gast, Reflexionsbogen
für den Gastgeber, Hospitationsplan
für das Lehrerzimmer)
Feedback-Regeln
Lernen durch Besuchen ist eine heikle Angelegenheit, denn beide Gruppen öffnen
sich. Die Besuchten geben viel von ihrer Arbeitsweise preis und werden dadurch
angreifbar. Die Besucher stellen Fragen, nehmen nur bestimmte Ausschnitte wahr
und offenbaren dadurch, wo sie in ihrem Entwicklungsprozess auf dem Weg zur
flexiblen Schuleingangsphase derzeit stehen. Im Rahmen von Besuchen wird meistens
nicht darüber gesprochen, wie viel beide Seiten dabei offen legen. Es kann
daher leicht zu Missverständnissen kommen, weil man sich nicht traut, zu
sagen, was man wahrgenommen hat, weil man sich ungeschickt ausdrückt oder
weil der Kommunikationspartner etwas vor seinem eigenen Erfahrungshintergrund
anders versteht als es gemeint war.
Solche Situationen können sein:
- Die Besucher haben Fragen an Sie.
- Sie möchten den Besuchern etwas sagen, das Sie beobachtet haben.
- Sie möchten den Besuchern Hinweise und Tipps geben, nach denen sie
nicht explizit gefragt haben.
- usw.
Es gibt Regeln, wie in einem solchen Gespräch verfahren werden kann, damit
es nicht zu Missverständnissen kommt. Diese Regeln kann man in der Literatur
unter
- Feedback-Regeln" nachlesen. Z.B.
- Kommen Sie miteinander ins Gespräch und verfallen Sie nicht in einen
Monolog
- Geben Sie solche Rückmeldungen, mit denen Ihr Gegenüber etwas
anfangen kann
- Beschreiben Sie konkret und begrenzt den Sachverhalt, den Sie wahrgenommen
haben
- Suchen Sie nicht von sich aus nach den möglichen Ursachen
- Unterbreiten Sie keine unerbetenen Änderungsvorschläge
- Geben Sie Gelegenheit, dass sich ihr Gegenüber selbst zu seinem Verhalten
äußert
- Wenn Ihre Äußerung eine negative Bewertung enthält, achten
Sie darauf, dass sie auch eine positive Bewertung einschließt
- Menschen nehmen unterschiedlich wahr und bewerten unterschiedlich. Machen
Sie deutlich, dass es sich bei Ihrer Rückmeldung um ihre persönliche
Wahrnehmung handelt und folglich um Ihre Vermutungen und nicht um behauptete
Tatsachen.
Beachtet man diese Regeln, ist Lernen durch Besuchen meistens eine sehr kooperative
Sache, die allen Beteiligten viel Gewinn bringt. Sollte dennoch einmal das Klima
in der Gesprächsgruppe nicht stimmen, ist es sinnvoll, das anzusprechen.
Hierfür bietet sich z.B. die Methode des Blitzlichts an:
Jeder bekommt reihum 15-30 Sekunden Zeit, um eine bestimmte Frage zu beantworten,
z.B. "Was geht mir gerade durch den Kopf?" oder "Was hat mir
bei diesem Besuch besonders gut gefallen?
Anmeldebogen
Hier finden Sie einen Link zu weiteren Feedback-Seiten im Internet
Werner
Stangl's Arbeitsblätter
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