Entwicklung geeigneter Fortbildung

PädagogInnen haben das Recht und die Pflicht, sich sowohl fachlich wie auch pädagogisch und im allgemeinbildenden Bereich fortzubilden. Fortbildung dient der eigenen Gesunderhaltung im Beruf, sie hilft, sich auf die gesellschaftlichen Veränderungen einzustellen, denen Schule gerecht werden muss. Außerdem ist Anpassungsfortbildung an das sich ständig weiterentwickelnde pädagogische, fachliche und methodische Wissen erforderlich. Fortbildung ist Teil eines Personalentwicklungskonzepts der Schule.

Gute Fortbildung ist praxis- und problembezogen. Weil Lehrerinnen und Lehrer zunehmend als Kollegium Entscheidungen treffen und kooperieren, muss ein großer Teil der Fortbildung alle KollegInnen ansprechen und schulintern bzw. mit dem ganzen Kollegium stattfinden (Fortbildungskategorien).

Zur schulinternen Fortbildung gehört insbesondere die Praxisreflexion. In einer sich entwickelnden Schule gibt es keine allgemeingültigen Lösungen für spezielle Probleme. Es ist häufig der Einzelfall mit seinen spezifischen Bedingungen maßgeblich. Sehr bedeutsam für gute Lösungen ist daher das Erfahrungswissen der PädagogInnen. Man kann leicht ermessen, dass dem Austausch über dieses Wissen hohe Bedeutung zukommt.

Idealtypischerweise analysieren Lehrerinnen und Lehrer ihre Arbeit und leiten daraus Fortbildungsbedarf ab. In der Praxis hat sich das jedoch ohne Hilfe als schwierig erwiesen. Zu viele verschiedene Veränderungen stehen bei der Entwicklung der Schuleingangsphase gleichzeitig an. Es ist daher erforderlich Prioritäten zu setzen und zu fragen, welches der augenblicklich entscheidende Engpass ist, der durch Fortbildung geweitet werden kann. Engpassanalyse

Was ist zu tun?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Entwicklung geeigneter Fortbildung - Fortbildungskategorien

Individuelle Fortbildung:
Einzelne Lehrpersonen wählen sich für sie selbst passende Fortbildungen bei Anbietern aus, um sich ihren Interessen gemäß weiter zu bilden.
Schulinterne Fortbildung:
Das ganze Kollegium nimmt an der schulinternen Fortbildung teil. Referenten werden vom Kollegium ausgewählt.
Punktuelle Inhalte:
Die Fortbildung dreht sich um einen relativ isolierten Inhalt, z.B. „Zeugnisse schreiben“. Die Veranstaltung ist i. d. R. nicht Teil eines umfassenden Curriculums
Entwicklungsbegleitende Inhalte:
Es handelt sich um schulexterne Fortbildungsreihen im Rahmen eines Curriculums, oder um schulinterne spezielle auf den Entwicklungszeitpunkt abgestimmte Themen.

zurück

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kompetenztransfer aus Fortbildung im Kollegium - Beispiel

Vogteischule Oberdorla:

Kenntnisse aus Fortbildungen werden in unserer Schule folgendermaßen verbreitet: 

1. Variante: Umlaufmappe. in der Dienstberatung wird nur kurz auf das Thema verwiesen das Material dazu verbleibt in einer Umlaufmappe mit Namensliste der KollegInnen - jeder muss also die Kenntnisnahme bzw. das Lesen quittieren der Schulleiter kontrolliert und ermahnt leider auch hin und wieder in den darauf folgenden 14 Tagen, dann kommt das Material in die Lehrerbibliothek oder den Lehrmittelraum

2. Variante: Brainstorming an jedem Beginn von Dienstberatungen: Kollegen geben kurzes Statement zur besuchten Fortbildung, am Ende wird beraten, ob wann und wie eine ausführliche Besprechung oder schulinterne Fortbildung dazu erfolgt

3. Variante: Thema wird Teil der Dienstberatung oder der schulinternen Fortbildung: Die Kollegin referiert dazu

4. Variante: in schulinterner Fortbildung werden frühere Fortbildungskenntnisse mit einbezogen.

Wichtig ist dabei für uns: alle KollegenInnen (auch Hort) sind dabei und kommen an die Fortbildungsunterlagen jederzeit heran, aus diesem Grund überarbeiten und richten wir uns gegenwärtig unsere Schulbibliothek neu ein. Der Schulleiter muss diesen Prozess ständig befördern, das heißt organisatorisch unterstützen, Zeit einräumen und auch erinnern, Kollegen auf besuchte Fortbildungsveranstaltungen ansprechen, das Positive herauskitzeln...

Basis Bestandsaufnahme Kompetenztransfer

zurück

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wissensmanagement – warum? - einige Paradoxien

Pädagoginnen und Pädagogen sind meistens sehr gut ausgebildet, aber sie finden nur selten Gelegenheit, ihr Wissen anzuwenden.

Am meisten lernen Schulen in Projekten, aber die Lehrerinnen und Lehrer in diesen Projekten dokumentieren ihre Erfahrungen nicht und geben sie nicht weiter.

Im Schulamt gibt es für jede Frage einen Experten, aber es ist den meisten nicht bekannt, wie man ihn findet.

Die Schule beschäftigt sehr gute Leute, aber sie verliert sie bei der nächsten Gelegenheit an andere Schulen oder an eine Behörde.

Schule weiß alles über alles Mögliche, aber nur sehr wenig über sich selbst.

Wir fordern andere dazu auf, ihr Wissen mit uns zu teilen, aber behalten besonders gute Entwicklungen für uns.

Wir arbeiten im Team, besuchen andere Schulen, tauschen uns aus, um von anderen zu lernen, kennen aber unsere Lernziele nicht. (nach Probst u.a.)

zurück